2005 wurde der sogenannte Limes zum UNESCO Weltkulturebe erklärt. Der Limes ist die obergermanisch-rätische Grenzlinie des ehemaligen römischen Imperiums. In seinem Verlauf wuden in zahlreichen Grabungen Bodenfunde aus der römischen Besiedelung geborgen, die nun in anschaulicher Weise präsentiert werden. So auch im nachgebauten
Limeskastell in Pohl
(an der B260 zwischen Wiesbaden und Koblenz),
Homepage: www.limeskastell-pohl.de
das ich auf
einer Fahrt mit dem Heimat- und Geschichtsverein Großkrotzenburg am
2.6.2013 besuchte.
Nachbildung römischer Wachturm, Kleinkastell Pohl |
Bauweise und Ausgestaltung des Kleinkastells Pohl orientieren sich detailgetreu an den originalen historischen Abbildungen auf der Trajanssäule in Rom. Danach wurde beispielsweise der Überwachungs- und Signalturm gestaltet, der heute barrierefrei über die moderne Brücke erreicht werden kann.
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Das nachgebaute Kastell besteht aus der mittig angeordneten hohen Halle (Basilika), die von Mannschaftsunterkünften flankiert wird. Die Anlage ist nach historischem Vorbild durch Wall, Graben und Mauer geschützt.
Das Limeskastell Pohl - Geschichte zum Anfassen |
Das nachgebaute römische Kastell wurde originalgetreu aus Holz errichtet und mit Holzbrettern verschalt. Nach historischem Vorbild imitiert die Verschalung mit aufgemalten Fugen Steinmauern.
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An dieser Wand im Eingangsbereich ist das besonders gut zu erkennen. Der "Bonus Eventus" ist der Gott des guten Gelingens. Ihm wurde bei Verlassen den Gebäudes gehuldigt.
Der Bonus Eventus im Limeskastell Pohl |
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Das Limeskastell in Pohl ist jedoch nicht nur ein Nachbau des früher hier vorhandenen römischen Bauwerkes. Sehr eindrucksvoll sind hier die Inneneinrichtungen nachempfunden. Zum Beispiel die Mannschaftsunterkunft (contubernium) mit Schlafstube (papilio), Kochstelle und Waffenkammer.
Auch ein hochgestellter Römer in voller Rüstung war zu bestaunen.
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In einem weiteren Raum werden Ausgrabungsfunde ausgestellt. Dieser eindrucksvolle Drachenkopf zierte einst die Spitze der Reiterstandarte von Niederbieber.
Drachenkopf der Reiterstandarte von Niederbieber, ausgestellt im Limeskastell Pohl |
Ursprünglich steckte der Drahenkopf auf einer Stange. Am Ende war ein Stoffsack angegebracht, der den Drachenkörper imitierte. Wenn der Reiter die Standarte im
Galopp hoch hielt, strömte die Luft geräuschvoll durch
das Drachenmaul und blähte den Stofflaib auf, der sich dann im Wind
schlängelte. Man kann sich vorstellen, wie das auf die Feinde wirkte.
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Der Schauraum wird allen Besuchern gerecht. Man findet interessante Dokumentationen aus dem täglichen Leben (römischer Terrazzo-Bodenbelag, Aufbau von römischem Fachwerk, Waffen, Schreibgegenstände, Münzfunde und vieles mehr).
Limeskastell Pohl: Echte Fundgegenstände und Dokumentationen zum Leben der Römer |
So können sich sogar Kinder und geschichtlich weniger vorgebildete Besucher ein lebensechtes Bild machen, wie die Römer hier gelebt haben.
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Die Tür der Basilika ist einer original römischen Tür nachempfunden. Die feinen Bronze-Verzierungen und die typischen Türangeln machen sie zu einer Kostbarkeit.
Römische Bronzetür im Limeskastell Pohl |
Das Kastell in Pohl war einst eine Zollstation. Die Amtsgeschäfte wurden in der Baslika abgewickelt.
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Im rechten Mannschaftshaus ist auch ein Restaurant untergebracht. Hier wird mit viel Liebe römisches Essen von den Vereinsmitgliedern gekocht und seviert. Wir probierten den römisch gewürzten Wein (mulsum) und ein wohlschmeckendes kleines Menü.
Römer im Limeskastell Pohl |
Wer sich für die Geschichte der Römer in Pohl interessiert, sollte die informative Homepage besuchen:
http://www.limeskastell-pohl.de
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Mit dem Busunternehmen Favaro's Touristik, dessen Inhaber Römer von Geburt und Kenner der römischen Geschichte ist, fuhren wir gemütlich zum zweiten Besichtigungstermin des Tages, dem
Römerforum in Waldgirmes (35633 Lahnau-Waldgirmes).
Im Besucherzentrum, das etwas abseits der historischen Stätte liegt, bekamen wir eine eindrucksvolle Einführung und konnten die wertvollen Funde bestaunen.
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Eingebettet in die liebliche Landschaft sieht man dann weiter oben am Hang den Platz, an dem ehemals eine römische Stadt stand.
Römerstadt in Waldgirmes |
Die helle Kiesfläche deckt den einstmaligen Marktplatz ab, darum gruppieren sich die Gebäudeflächen in scharzem Kies.
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Begrüßt wurden wir durch Mitglieder des Fördervereins, die sich extra in ihrne exakt nachgebildeten Kostüme und Rüstungen präsentierten.
Der sehr tätige Förderverein unterhält auch eine hoch interessante Homepage:
http://www.roemerforum-lahnau.de/ausgrabung.htm
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Nicht nur Römer waren hier in Waldgirmes angetreten, auch der germanischer Krieger mit dem grünen Schild steht in römischen Diensten.
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2009 brachten Grabungen in einem ehemalig römischen Brunnenschacht von Waldgirmes einen sensationellen Fund zutage: den vergoldeten Pferdekopf, der zum Reiterstandbild Kaiser Augustuis gehörte.
Das heutige Denkmal wurde von einem Künstler nachempfunden. Links hinter dem Standbild steht eine junge Dame in römischer Kleidung.
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Die karge Ausgestaltung des Platzes lässt nicht ahnen, welche Vielfalt an Grabungsfunden und Informationen diese historische Fundstätte bereits preisgegeben hat. Zusätzlich zu der interessanten Homepage finden sich im Internet finden zahlreiche interessante Berichte:
Bericht über den Fund des Pferdekopfes FAZ vom 28.8.200
https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/kunst/pferdekopf-von-waldgirmes-wer-ritt-auf-diesem-prachtvoll-aufgezaeumten-ross-11179.html,
Bericht des Vereins über die Anfage des Louvre, der den Pferdekopf im Augustusjahr in Paris ausstellen möchte: http://www.roemerforum-lahnau.de/archiv.htm
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Ich fand diesen Ausflugstag sehr schön und informativ und danke allen, die daran mitgewirkt haben.
Schöne Grüße
Schöne Grüße
Kommentare
BEEINDRUCKEND!
Sonnige Grüße
Elisabeth
Je laatste servies van de vlooienmarkt van een paar posten geleden, is prachtig....daar ben ik jaloers op :)
Herzlichst, Hans-Peter
Herzliche Morgengrüsse
Elisabeth
Won't we have tea with you this week?
Anyway, I love history,
so I found this post of yours very interesting with all the information and fine photos you shared.
Roman ruins are always a favourite of mine and there are plenty of them in Portugal, two. My birthplace is just one mile away from the best preserved Roman city in Portugal and probably in the Iberian Peninsula, so I'm used to being in touch with the Romans :) from an early age...
Hugs
Liebe Grüße von Kerstin.