Herbstzauber und Kürbisglück

Der Herbst beginnt, die Blätter zu färben. Obst und Gemüse reifen und Pilze beginnen zu sprießen.
Damit lässt sich herrlich schmücken. Hier habe ich die verblühten Rosen mit Kürbissen auf der Veranda arrangiert. Der Rosenstrauss stand noch lange in der silbernen Vase, man kann ihn mit diesem LINK im Silver-Sunday Post sehen. Dazu habe ich Kürbisse gekauft, die ich später in der Küche verwerten will.


Ich mag diese Farben und finde die Rosen auch in dieser Form noch wunderschön. Ihre blassen Farbtöne passen so gut in die Natur und draußen stört mich der Geruch, den sie nun verbreiten, nicht.


Diese beiden Kürbisse (orange = Hokaido, gestreift = Sweet Dumpling) habe ich gekauft, weil ich die Aussaat dieses Jahr verpasst hatte.

 Kürbisse lassen sich leicht im Garten ziehen. Man trocknet einfach einige der vielen Kerne, die in guten Sorten enthalten sind. Im Frühling des Folgejahres werden nach Sorten getrennt immer drei Kerne in einem Blumentopf ausgesät und am Zimmerfenster warm kultiviert. Wenn die Nachtfröste vorüber sind, kann man die Jungpflanzen draußen an nahrhaften Stellen, z. B. rund um den Kompostplatz, einpflanzen. Sie brauchen viel Platz zum Wachsen und klettern auch  gerne in Gebüsche oder Bäume oder über den Zaun.

Man kann die Fläche begrenzen, in dem man jeden Trieb hinter den ersten beiden Kürbissen abschneidet. Im Herbst werden die Kürbisse geerntet, wenn sie hohl klingen. Dann sammelt man sie an einem warmen trockenen Platz, z.B. der Veranda. Ich mag die Hokkaido-Kürbisse wegen ihres guten Geschmacks und ihrer angenehmen Größe. Diese gelben Riesenkürbisse stammen vom Nachbarn, die mag ich selbst nicht.

Aber den ganzen Kürbissegen muss man irgendwann verarbeiten. Man kann sie zwar eine Weile aufheben, im Winter fangen sie jedoch meist das Faulen und Schimmeln an und es ist einfach schade, diese Pracht verderben zu lassen. Es gibt nämlich eine Menge schöner Rezepte, die nichts mehr gemeinsam haben mit dem althergebrachten Kürbis süßsauer.

Bei Gräfe & Unzer haben ich ein wunderbares kleines Kochbuch (Kürbisglück, ISBN 3-7742-6623-9) gefunden, das viele neue Rezepte für Zucchini, Kürbisse und Melonen hat. Dort habe ich auch eine zeitsparende Konservierungmethode gefunden, die ich noch etwas rationeller so mache:

Einen großen orangen Muskatkürbis oder mehrere kleine Hokkaidos waschen, halbieren und entkernen und den Strunk abbrechen. Dann die Hälften mit der Schale nach unten auf das Backblech und 40 - 50 Minuten bei 150 Grad Umluft backen bis sie weich sind. Das Blech herausnehmen und alles etwas abkühlen lassen.

Das Kürbisfleisch sollte jetzt die Konsistenz von etwas trockenem Kartoffelpüree haben. Es lässt sich mit einem Löffel leicht aus der Schale herausheben und wird von mir in Einkochgläser gefüllt, die ich am nächsten Tag im Einkochtopf bei 100 Grad etwa eine Stunde einkoche. So hält sich das Kürbispüree mindestens ein Jahr. Gläser, die nach mehr als einem Tag wieder aufgehen, sind allerdings verdorben und sollten entsorgt werden.

Dieses Kürbispüree ist die ideale Grundlage  für viele Rezepte. Da es schon fix und fertig im Glas ist, spart es beim Kochen im Anschluss viel Zeit. Gerne wird es bei uns für Kürbissuppe eingesetzt oder für Kürbisgnocci.

Das Rezept habe ich euch mit dem Rest vom heutigen Mittagessen mal fotografiert.


Auch das mache ich etwas anders. Ich nehme das Kürbispüree aus dem Glas und vermenge es mit der gleichen Menge Kartoffelklossmasse aus dem Beutel. Salzen, vermischen und kleine Klösschen drehen, die im sprudelnd kochenden Wasser ziehen bis sie oben schwimmen. Dazu passt prima braune Butter mit Zwiebeln und Salbei oder eine Pilzsauce.

Die schöne Gabel stammt aus meiner Sammlung von Rosen-Bestecken. Der Hersteller war Adam Manns, Dörnigheim, den ich auch in meinem Buch beschrieben habe.

Das Buch Rosen-Bestecke, das alle Bestecke zeigt und die Geschichten ihrer Herstellung und der Hersteller erzählt, könnt ihr unter der Homepage www.rosen-bestecke.de besuchen. Man kann es über die Homepage oder über jede Buchhandlung bestellen .

Es ist übrigens auch ein schönes Weihnachtsgeschenk für Omas und Tanten und mancher Sammler hat es auch schon sich selbst geschenkt.

Schöne Grüße und gute Ernte,
Johanna


Kommentare

Birgitt hat gesagt…
...du kannst einem den Kürbis wirklich schmackhaft machen, liebe Johanna. Bisher habe ich noch keinen selber verarbeitet, aber schon leckere Kürbissuppen gegessen. Das Gnoccirezept klingt ja so auch ganz einfach.
Erinnerst du mich bitte im nächsten Jahr daran, rechtzeitig die Kürbiskerne in die Töpfe zu stecken, ich würde auch gern mal welche im Garten pflanzen?!?
Wünsche dir heute noch einen schönen Tag, liebe Grüße von Birgitt
Dearest Johanna,

Pumpkins are very popular here in the USA and they even are made into pies!
Your blog is again so full of educational information about seeding and growing them etc. You are such a talented lady with numerous projects on your mind at once.
Happy Fall and sunny greetings from Georgia/USA

MariettesBacktoBasics
Lebenszeit hat gesagt…
Dein Rosenstrauß sieht sogar jetzt noch sehr schön aus. Die Farben haben was... mag ich auch.
Leider habe ich keinen Platz für Kürbisse, aber ich bekomme sehr oft welche geschenkt. Und Kürbisse mögen wir sehr.
Liebe Grüße
Rita
Rosengärtchen hat gesagt…
Liebe Johanna,

Spaghetti mit Kürbissoße gab es bei uns gestern. Lecker war das. Sogar unserer Tochter hat es geschmeckt. Ein paar Kürbiskerne habe ich zurück behalten für nächstes Jahr.
Verblühende oder getrocknete Rosen mag ich fast noch lieber als frische. Habe sowohl im Büro, als auch zu Hause welche einzeln oder zu Sträußen gebunden liegen. Mit Kürbisen habe ich sie noch nie zusammen dekoriert. Das sieht wunderschön aus. Werde diese Idee bestimmt umsetzen. Vielen Dank für das leckere Rezept.

Liebe Grüße
Elvira
alice hat gesagt…
liebe Johanna
wie schön, das ist doch mal ein Thema, bei dem ich auch ein bisschen mitreden kann :-)
Ich habe übrigens gerade eine Kürbissuppe auf dem Herd stehen...und freu mich auf das Abendessen.
Ich hatte auch einige Jahre Kürbisse im Garten. Zuerst immer diese orangen Riesendinger. Aber dann hab ich den Hokkaido kennengelernt und der war mir dann lieber. Erstens kann man den mit Schale verarbeiten und da er nicht so gross ist, reicht er schön für 2 Personen.
Ja dann habe ich immer von den Gartennachbarn Kürbisse geschenkt bekommen, da hab ich keine mehr selber gepflanzt. Dieses Jahr gabs dann aber keine, leider. Also musste ich kaufen.
Danke für das Rezept mit den Klösschen, werd ich auch mal ausprobieren.
Um den Kürbis in seiner Ganzheit aufzubewahren muss man ihn aber nicht unbedingt kochen. Wenn du den Kürbis auf ein Schüsselchen legst, (ich nahm meist einen Aschenbecher) dann hält er gut und gerne bis zu einem Jahr. Er darf eben nicht nur einfach so daliegen, sondern es sollte etwas Luft dazwischen sein.

Ich hab übrigens noch ein leckeres Rezept für Kürbisgulasch. Ich schick es dir gerne mal rüber.
Liebe Grüsse, Alice
Dällerin hat gesagt…
Liebe Johanna, so einen schönen herbstlichen Post gibst uns hier zum Lesen! Mit großem Interesse habe ich die Kürbisrezepte gelesen, das hört sich prima an. Leider haben wir dieses Jahr nur die "Gelben Riesen", oder "Gelber Zentner", die sind nicht so schmackhaft, deshalb wurden sie früher an die Schweine verfüttert. Dass wir diese Kürbissorte im Garten haben, ist reiner Zufall: Bei unserem alljährilichen Blumen- und Pflanzenmarkt bie uns im Dorf, verschenke die Gärtnereien Kürbispflanzen an die Besucher. Mein Mann hat sie an den Kompost gepflanzt ( im Nutzgarten wollten wie sie nicht haben)und eine gigantische Ernte haben wir jetzt, über 30 Kürbisse... habe schon viele verschenkt.
Nächstes Jahr werde ich wieder Zierkürbisse anpflanzen und auch mal Hokkaido versuchen.
Dein Buch werde ich übrigens mal anschauen.
LG Marita
bastrota hat gesagt…
Deine Rosen-Kürbisdekoration gefällt mir sehr gut, Johanna. Ich mag diese Farben auch sehr gerne.

Auf den Kürbis bin ich vor ein paar Jahren gekommen - ich war zu Besuch bei einer Freundin. Sie machte eine prima Kürbissuppe von der ich ganz begeistert war.

Meine Wahl ist auch der Hokkaido. Der hat auch einen eigenen Geschmack - ich finde, der schmeckt intensiver als die anderen Kürbisse.

Dein Rezept mit den Klösschen liest sich sehr lecker. Ich kann mir vorstellen, dass mir das auch schmecken wird.

Wir haben in diesem Jahr leider auch keine Kürbisse im Garten. Letztes Jahr war es schwer unsere - ich weiß gar nicht mehr wie viele Pflanzen wir gezogen haben - durchzubringen. Die Schnecken waren viel schneller und haben auch große Pflanzen (wir haben exra mit dem Auspflanzen auf die Komposthaufen gewartet bis die Pflanzen ziemlich groß waren) aufgefressen. So hatten wir am Ende nur 2 Pflanzen noch übrig. Diese haben allerdings üppig geblüht und getragen und wir hatten mehrere "Herbstfeste" mit besonders leckerer Kürbissuppe.

Nächstes Jahr starten wir vielleicht einen neuen Versuch...

Liebe Grüße
und guten Appetit mit deinen Kürbisrezepten
Marion
bastrota hat gesagt…
Hallo Johanna,

ich habe mich sehr über deinen Kommentar zu meinen Minipapierrosen gefreut, vielen Dank dafür!

Etwas über deine Puppenstube auf deinem Blog zu lesen würde mir sehr gefallen. Ich bin ein großer Puppenstubenfan - ich mag ganz alte, alte und auch neue. Die kleine Welt fasziniert mich.

Ihr sammelt die Schnecken mit Bierfallen? Das habe ich noch nicht versucht. Gift mag ich auch keins in unserem Garten haben - wir haben Katzen, einen Hund und im Garten wohnt auch ein Igel. Der wird allerdings nicht fertig mit der Menge an Schnecken.

Jetzt im Herbst bedaure ich sehr dass wir keine Kürbispflanze haben. Ist schön sie zu ernten, sie zu dekorieren und dann auch noch schmackhafte Essen.

Liebe Grüße
Marion