Das war mein Sonntag

Heute war der letzte Antikmarkt in unserer Gegend für dieses Jahr.

In Neu-Isenburg stand ich im Isenburg-Einkaufszentrum und habe allerhand erlebt, obwohl ich mich kaum vom Fleck gerührt habe.


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Das war einer meiner Schaukästen, in denen man Teile meiner Sammlung von den Hanauer Herstellern ansehen konnte. Diesmal war die Resonanz viel besser, die Leute blieben stehen und beguckten sich die Besteckteile. 


Und viele schauten sehr interessiert und erzählen mir dann die unterschiedlichsten Geschichten. Viele hatten ihre Besteckteile bereits als junges Mädchen in den 60er Jahren zu besonderen Anlässen geschenkt bekommen und sich teils gar nicht gefreut. Altmodischer Kram! Manche erzählten, sie haben es zum Einschmelzen gegeben, manche haben verschenkt, andere wussten gar nicht wo es geblieben ist. Aber einige sagten mir, dass sie die Schönheit der Bestecke erst jetzt richtig entdeckt haben. 

Da war ich natürlich in meinem Element! Die meisten Leute gucken sehr erstaunt, wenn ich anfange von der Herstellungsweise im Sandguss zu erzählen. Ich zeige dann die entsprechenden Bilder in meinem Buch "Rosen-Bestecke", da durch wird es für die Menschen viel anschaulicher.

Wen die Besteckherstellung von Antik-Silberbesteck mit Rose interessiert, der schaut sich diesen Link an, das ist ein ausführlicher Bericht mit Bildern darüber:

Wer an Silberpunzen und Herstellerzeichen auf Antiksilber Bestecken interessiert ist, findet die abgebildeten Zeichen von rund 80 Silberwarenherstellern und Besteckherstellern und mehr als 500 Fotos von Bestecken in meinem Buch "Rosen-Bestecke". Mehr dazu unter 

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Das ist der andere Kasten mit einer Auswahl von Bestecken der restlichen Hersteller. 

Etliche Leute zogen eigene Bestecke aus der Tasche und wollten gerne wissen, wer sie hergestellt hat. Das war auch gar nicht schwer zu bestimmen. So wanderten doch noch einige Bücher über den Tisch und werden nun zu Weihnachten unter dem Gabentisch liegen. Erstaunlicherweise interessierten sich auch viele Männer für die Herstellungstechnik und die im Buch gezeigten Firmenkennzeichnungen, wahrscheinlich waren sie Silbersammler.   


Ein junges Mädchen schaute in die Kästen und verblüffte ihre Eltern, weil sie spontan das Besteck ihrer Oma gefunden hatte.

Ich habe heute viele interessante Geschichten gehört, wie solche Bestecke seit Generationen vererbt wurden, dass manche noch die Herstellerbetriebe als Kind arbeiten gesehen haben, dass sie ihre Bestecke auf der Flucht im Krieg mitgebracht haben usw. 

Das macht mich immer froh, wenn die Leute mir ihre Schätze zeigen und ihre Geschichte dazu erzählen. Und ihre ererbten Sachen schätzen, denn mir geht es mit meinem Buch nicht vorrangig darum, das eingesetztes Kapital wieder zu bekommen, sondern auch darum, den Menschen die Augen für die Schönheit dieser Bestecke zu öffnen. 

So, nun muss ich mit Wiski den Post für morgen vorbereiten.

Schönen Abend noch!

Johanna



Kommentare

Eva hat gesagt…
Hallo Johanna,

schön, wenn deine Messe so ein Erfolg war. Ich kann mir vorstellen, dass einen diese ERlebnisse sehr freuen, wenn man da mit Herzblut bei der Sache ist!

Liebe Grüße,
Eva
Dällerin hat gesagt…
Liebe Johanna,
ohne Deinen Blog würde mei Hildesheimer-Rose-Kaffe-Besteck noch immer in den Tiefen meines Schrankes schlummern,...fand ich laaange Zeit nämlich als altmodisch... seit einiger Zeit nun sehe ich die 40 Jahre alten Teil aber als sehr dekorativ an. Ich darf mich also bei Dir bedanken. und ich finde es ganz toll, dass Du Dir soviel Mühe mit so einer speuiellen Sache machst!
Deine Wiski-Posts liebe ich auch sehr!
LG Marita
die Waldfee Moni hat gesagt…
Liebe Johanna,
das hört sich nach einem sehr schönen und gelungenen Tag an.
So macht es dann auch Freude zu sehen,das sich andere Menschen ernsthaft dafür interessieren und auch Fragen.
Erstaunlich das die Kids im Kopf haben, was Oma im Schrank hat.
Da war ich überrascht!
Das Männer sich dafür interessieren hat mich abermals überrascht.
Aber sie werden schnell festgestellt haben, das Dein Herz sehr dran hängt und Du Erfahrung hast durch Deinen Erzählungen.
Liebe Grüße,
Moni
bastrota hat gesagt…
Hallo Johanna,

du hattest einen wunderbaren und ereignisreichen Sonntag. Schön, dass du mit vielen Interessierten ins Gespräch gekommen bist. Dass du dann ganz in deinem Element warst, kann ich mir gut vorstellen.

Dein Sammelgebiet ist was ganz besonderes. Bevor ich deine bezaubernden Silberbestecke auf deinem Blog gesehen habe, waren mir die gänzlich unbekannt.

Wenn ich dich auf einem solchen Markt treffen würde, dann würde ich dich fragen: wie pflegst du deine Bestecke? Wie lagerst du sie? Und wie bekommt man angelaufenes Silber wieder blank? Und wie bleibt es blank?

Liebe Grüße und gute Nacht
Marion
alice hat gesagt…
ich freu mich für dich, dass du einen schönen, erfolgreichen und interessanten Tag erleben durftest. Und wenn man mit den Leuten ins Gespräch kommt, macht es einem doch viel mehr Spass, als wenn man den ganzen Tag nur dastehen müsste.
Ich wünsche dir auch in Zukunft noch viele solche erlebnisreichen Tage!
LG Alice
Anonym hat gesagt…
Hallo Johanna
Da hast du wohl genau den Nerv getroffen, nämlich Wissen zu vermitteln und nicht nur einfach Sachen auf den Tisch zu stellen.
Die meisten Tische auf den Märkten sehen ja irgendwie ähnlich aus und bei Dir war das anders das lockt den Blick dann verweilen zu lassen und nicth nur drüber zu huschen.
Einen schönen Tag sendet Dir
Ina